Reden ist schweigen, Silber ist Gold
So oder so ähnlich besagt es ein altes deutsches Sprichwort. Nein, Moment mal! Reden ist Silber, schweigen ist Gold, so muss es richtig lauten. Aber gilt das denn immer und grundsätzlich?
Fangen wir lieber ein Stückchen weiter vorne an.
Die Jungenjungschar hat sich auch in diesem Jahr, wie schon im Jahr zuvor, einen Tag vor Himmelfahrt auf den Weg nach Bernshausen, einem verträumten, kleinen Ort im Wittgensteiner Land, gemacht, um dort erlebnisreiche Tage unter Gottes Wort zu verbringen.
Im Gegensatz zum letzten Jahr war die Jungenjungschar Müsen mit von der Partie, zu der aufgrund des dort aktuellen und bei uns ehemaligen Jungscharleiters ein vergleichsweise enger Kontakt besteht.
15 Altenseelbacher und 4 Müsener Jungscharler sowie insgesamt sechs Mitarbeiter und eine Küchenfee trafen am 16.05. in Bernshausen ein und bezogen das Freizeitheim.
Sport und Spiel standen auf dem Programm, daneben Zimmer- und Revierdienst, eine spannende Fortsetzungsgeschichte und insgesamt vier Bibelarbeiten, bei denen wir uns auf die Spuren des Apostels Paulus begeben haben. Seine eindrückliche Berufung zum Apostel vor Damaskus, sein Lobgesang im Kerker von Philippi, seine Verteidigung vor dem Hohen Rat in Jerusalem und der Schiffbruch auf der Reise nach Rom wurden zum Thema und haben uns manches Bemerkenswerte aus der Lebensgeschichte dieses frühen Zeugen Jesu Christi vor Augen geführt.
Bei Wald- und Dorfspielen wurde ritterlich gekämpft und um Punkte, Geld und Karten gerungen: Die Ritter machten Jagd auf den legendären Schatz der Römer, Päpste mussten sich gegen Bettler zur Wehr setzen (Vorsicht, ein Papst verfügt zwar über viel Ansehen, ein Bettler hingegen über viel Fleiß! [Das gerade Geschriebene hat keinerlei Bezug zu real existierenden Personen]) und beim Händlerspiel galt es, durch preiswerten Einkauf und teuren Verkauf von Handelswaren wie Holz, Eisen oder Diamanten das Startkapital zu vermehren.
Mit großen Schritten näherten wir uns dem 20. Mai, dem Tag der Abreise. Abschließend wurde das Freizeitheim noch einmal auf Hochglanz gebracht, die Küche geputzt und eine letzte gemeinsame Mahlzeit eingenommen. Diese war, wie schon die vorangehenden, sehr lecker und nahrhaft.
Die Freizeit endete am frühen Nachmittag, indem Söhne mehr oder minder müde das Automobil ihrer Eltern bestiegen und damit den Heimweg antraten – glücklich und zufrieden.
Zurück zum möglicherweise ein wenig kryptisch anmutenden Anfang dieses Berichts zur Freizeit der Jungenjungschar in Bernshausen.
Unsere Freizeitlosung stammte aus Apostelgeschichte 18,9b:
„Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht!“
Wir sind berufen, von dem zu erzählen, was uns froh und unser Leben reich macht, nämlich von der rettenden Botschaft des Evangeliums. Paulus macht das vor und lässt sich trotz aller Einschüchterungen, Schläge und sogar Verhaftungen nicht zum Schweigen bringen.
Wie oft schweigen wir von der rettenden Kraft Jesu und des Evangeliums, wo reden angebracht wäre? Nach den Gründen können wir lange fragen. Paulus fragt nicht lange, sondern spricht von der Botschaft und dem Herrn, die ihn froh und frei gemacht haben. Machen wir es ihm nach?
Herzlich danken wir allen, die unsere Freizeit im Gebet begleitet und an uns gedacht oder als Gast unsere Gemeinschaft bereichert haben!
Die Bilder sind online