… „die Fürsten ziehen mit ihren Orden los zum Frühsport“.
Diesen Satz haben wir so und so ähnlich nun 13 mal gehört.
Das Ritterzeltlager 2016, erst noch in weiter Ferne und plötzlich schon vorbei.
Vom 17.7 bis 30.7, also satte 13 Tage Jungschar liegen jetzt schon hinter uns. Leider waren dieses Jahr, im Gegensatz zu letztem Jahr, 8 statt 6 Zelte mit insgesamt 37 statt 26 Jungen mit bei dem Zeltlager unter der Leitung von Christian Reifert. Warum leider? Ganz einfach: Im Vergangen Jahr gab es noch drei bündische Ritterzeltlager unter der Leitung von Christian Reifert, Peter Meiners und Ulrich Rink. Etwa sechs Wochen bevor Ulrich Rink und Christian Reifert mit ihren Mitarbeitern zeitgleich in ihre Lager aufbrechen wollten, kam dann die traurige Nachricht: Es gibt nicht genügend Anmeldungen für beide Lager. So haben wir schweren Herzens beide Lager zusammengelegt.
53 Jungen und Mitarbeiter standen morgens nach dem Trompetenschall am Lagerkreuz, sangen und sprachen Lagerlied und –losung. Direkt im Anschluss auf zum Frühsport, waschen, umziehen, Bibellese, wie bei jeder anderen bündischen Freizeit. 8:30 Uhr: Müsli, Brote und Lagerkakao schmecken wunderbar. Während des Frühstücks verteilt der Komtur (Mitarbeiter der für ein Zelt / eine Burg verantwortlich ist) die Arbeiten die anstehen. In den nächsten 45 Minuten kümmerte sich die gesamte Burgbesatzung um die Ordnung im und ums Zelt. Es galt schließlich 20 Punkte für sich zu gewinnen. Darauf folgten die Bibelarbeiten die von Paulus handelten. Theologischer Höhepunkt: der Lagergottesdienst am Sonntag. Die Mitarbeiter versuchten mit Wort, Rat und diesmal auch mit Tat die Jungen für Gott zu begeistern. Unter Tat darf man ein Anspiel, in dem die Mitarbeiter die biblischen Geschichten, zum Beispiel die des Kerkermeisters von Philippi nachspielten, verstehen; eines der Dinge die wir von Ulrich Rink‘s Lager übernommen haben. Nach der geistigen die körperliche Aktivität. Die Burgen kämpften gegeneinander in edlen Turnieren: Indiaca, Frisbee, Baseball und Völkerball. Nach dem Mittagsmahl gab es verschiedenste Nachmittagsprogramme: Kleiner Waldlauf, Lageruni, Burgenbau und –kampf, Waldspiel, Halstuchträgerspiel sowie Minigolf. Auch ein Rittertag wurde durchgeführt. Beim Ritter-Sport durften sich die Jungen in Lanzenstechen, Streitaxtwerfen und vielen anderen Disziplinen messen. Waschen und Antreten am Lagerkreuz folgten. Zeuge des Tages hieß der nächste Programmpunkt: Ein Mitarbeiter trägt den Lebenslauf einer geschichtsträchtigen Person vor, die ihren Lebensweg mit Gott ging. George Williams, Gründer des ersten CVJM, Martin Luther, Reformator der Kirche und Martin Luther King, Gegner der Rassentrennung, um nur einige zu nennen. Als nächstes Stand Abendessen auf dem Plan. Gefolgt von Lager- und Ordensabenden, die geprägt waren von Gaukler- und Quizabenden, Sänger- und Erzählerwettstreit und natürlich von den beiden Fortsetzungsgeschichten, die bei Lagerfeuerschein je ein Mitarbeiter erzählt hat. Vor der Nachtruhe nutzten wir die Gelegenheit um nochmal Bezug auf die Bibelarbeit oder ein Erlebnis unseres Lebens zu nehmen. Ein solcher Tagesablauf klingt vielleicht Monoton, ist er aber ganz und gar nicht, sonst wären nicht Jungen für die Teilnahme am zweiten, vierten oder sogar sechsten Ritterlager geehrt worden. Mitarbeiter dagegen waren zwölf, vierzehn oder fünfundzwanzig Mal dabei, eine beachtliche Leistung. Natürlich war nicht jeder Tag gleich. Dreimal sogar hatten wir Tagesfüllende Ausflüge.
Am vierten vollen Tag bereits ging die Reise ins Ungewisse los. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Tageswanderung stand auf dem Plan. Zusammen mit Hendrik Hofmann, dessen Berufung es ist, neue Jungscharen im CVJM Westbund zu gründen, zogen wir los. Bestes Wetter und gute Laune waren unsere Begleiter. Doch der Spruch „BITTE WENDEN “ klingt auch heute noch in meinem Ohr. Der „Vital Live“ Erlebnis Pfad machte seinem Namen alle Ehre. Vital waren wir zwar nicht mehr als wir unser Ziel, das Schwimmbad, erreicht hatten, aber das Erlebnis, live dabei gewesen zu sein, unterwegs auf breiten Wegen, Straßen, Brücken, verlassen Bahnschienen und auf schmalen Pfaden, oder besser gesagt, im Rinnsal den Berg erklommen zu haben, war dann zurückblickend doch ein Abenteuer. Übrigens, ich bin immer noch auf der Suche nach dem gut beschilderten Weg. Der Weg zurück vom Schwimmbad zum Lagerplatz führte zwar nicht mehr an der Burg Drohnecken vorbei, war aber auch nur etwa ein Fünftel der vorherigen Strecke.
Samstag war der Tag des großen Waldlaufes. Jede der acht Burgen hatte den Rundkurs an den acht Posten vorbei zurück ins Lager zu meistern. Natürlich mussten an den Posten auch die verschiedensten Aufgaben gelöst werden. Wie zum Beispiel Bogenschießen, Wasserschlacht, Nagelbalken und einige mehr. Köngisdisziplin, wie in den vergangenen Jahren auch, der Mittagsposten. Jede Burg macht ihr eigenes Feuer und darf sich ihr Essen selbst zubereiten. Allerdings war der Mittagsposten dieses Jahr eher eine Kaiserdisziplin, keine Burg bekam ihr Feuer entzündet. In der Nacht zuvor hatte es einen großen Wolkenbruch gegeben sodass alles Holz nass war. Gut, dass wir einen Lieferservice in der Nähe hatten. Nochmals vielen Dank an unser Küchenteam. So war auch der große Waldlauf gerettet.
Trier ist die älteste Stadt Deutschlands, gegründet und erbaut von den Römern. Grund genug für uns, sich das ganze genauer anzusehen. Die Tagesfahrt: Eine Standardreisezeit (gute halbe Stunde), wie eigentlich immer, waren wir mit dem Bus unterwegs. Endstation Porta Nigra. Am großen Schwarzen Tor begann unsere Stadtrallye die uns durch Triers Altstadt führte. So sahen wir den Dom, das Dreikönigshaus, die Kaiserthermen, … und rasteten an der Konstantinbasilika wo wir unser Mittagessen zu uns nahmen. Nachmittags hatten wir, was selten ist, Zeit zur freien Verfügung. Indirekt stand also Eis essen auf dem Plan. Im Anschluss noch ein kurzer Fußweg zum Schwimmbad und schon war auch dieser Tag mal wieder wie im Flug vergangen. Unser Außenkanzler: Er lebe hoch!
Doch am letzten Abend wurde es nochmal richtig spannend. Siegerehrung. Der Name war Programm. Aber nicht nur Ehre, sondern auch Urkunden und Medaillen gab es für die besten drei in den Kategorien: Ordnung, Schnelligkeit, Großer Waldlauf, Turniere, Sänger- und Erzählerwettstreit. Zum Beweis, dass es Knapp war: Der Erstplatzierte in der Ordnungswertung hatte 307 Punkte erzielt, die Plätze 2,3 und 4 hatten 306,305 und 303 Punkte. Jeder hatte alles gegeben um zu gewinnen. Und es ist ihnen gelungen, denn verloren haben wie immer diejenigen, die Zuhause geblieben sind. Wir Mitarbeiter haben einiges von dem jeweils anderen Zeltlager gelernt. Und ich freue mich schon darauf, all das 2017 umzusetzen. Ich wünsche mir wieder ein derart großes Lager. Aber dann bitte wieder drei davon.
Nächstes Jahr hast DU also die einmalige Chance dich fürs Ritterzeltlager 2017 anzumelden.
13 Tage Sommer Sonne Abenteuer warten auf dich. MELDE DICH AN! Damit DU als Gewinner und hoffentlich auch als Medaillenträger voller Begeisterung nach Hause kommst.
Jungschar mit Jesus Christus: Mutig Voran!