Hoch überm Tale standen unsere Zelte

P7245114Hoch gelegen, das heißt 680 m ü.NN, ist der Ort Dalherda in Hessen nahe der Landesgrenze zu Thüringen und noch näher der zu Bayern. Dieser war unsere Heimat für zwölf Tage. Der ein oder andere hat es mitbekommen, die Ferien Überschneidung der Länder Hessen, NRW und RLP war in diesem Jahr sehr gering. So mussten wir schon am Freitag, den 13.07.2018, aufbrechen, um wenigstens zwölf Tage Sommerzeltlager erleben zu können. 28 Jungen und acht Mitarbeiter hatten ihre Sachen gepackt und waren zu diesem Abenteuer angetreten. Sehr erfreulich war, dass dieses Jahr die Teilnehmerzahlen aus den Jungscharen Herdorf und Daaden auf fünf bzw. drei gestiegen sind. Auch aus Altenseelbach fuhren wieder acht Jungen mit. Und für mich persönlich die größte Freude ist, dass endlich auch Jungen aus dem CVJM Köln-Süd, nämlich ganze fünf, zum ersten Mal mit ihrem Jungscharleiter, der schon seit einigen Jahren zum Mitarbeiterteam gehört, mit dabei waren. In diesem Jahr, in dem es doch eher warm war, hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, dass unser Zeltplatz hoch überm Tale lag. Dank dem Wind in der Rhön war das heiße Wetter so ganz gut zu ertragen.

Der Tag im Ritterlager, sieht dem üblichen Tag in unseren Freizeiten sehr ähnlich. Aber einige Besonderheiten gibt es dann doch. Der Mitarbeiter, der einer Burg (Zelt) zugeordnet ist, spielt bei einigen Wettkämpfen mit. Der wahrscheinlich begehrteste erste Platz in unserem Zeltlager ist der im Ordnungswettkampf. Da wird in manchem gestandenen Mann das Kind wach, wenn man da unnötig den ein oder anderen Punkt verschenkt. Denn zumindest laut der Aussage des Punktenden bewegen wir uns alle auf höchstem Niveau. In den Bibelarbeiten haben wir uns mit Jesus und besonders mit seinen Gleichnissen beschäftigt. Die Jungen wurden dann in zwei Gruppen geteilt und es wurde zumindest versucht, auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der unterschiedlichen Altersgruppen einzugehen. Bei den Turnieren gab es die folgenden Disziplinen: Fußball, Völkerball, Baseball und den CVJM-Sport Nummer eins, Indiaca. Diese liefen dann aber ohne Mitarbeiterbeteiligung ab, wahrscheinlich einer der Gründe, warum wir dieses Jahr weder Arzt noch Krankenhaus aufsuchen mussten. Der andere Grund ist die Bewahrung, die wir jedes Jahr aufs Neue vor allem bei unseren Zeltlagern erfahren dürfen. Nachmittags standen Waldspiele, Lageruni, Flugtag und der kleine Waldlauf auf dem Programm. Am Abend gab es dann wechselweise Lager- oder Ordensabende in den Jurten oder unter freiem Himmel. In den Runden am Lagerfeuer wurde dann der anstrengende Tag mit ruhigerem Programm ausklingen gelassen und mit Spannung den Fortsetzungsgeschichten zu gehört.

Besonderes, tagesfüllendes Programm, stand auch auf dem Plan. Zum einen die Tageswanderung, sie führte auf die Wasserkuppe, den höchsten Berg Hessens. Hier konnten wir den Segelfliegern zusehen. Von dort aus führte uns der Weg nach Gersfeld, wo wir zur Abkühlung ein Eis zu uns nahmen.
Zum anderen gab es eine Tagesfahrt nach Fulda, mit einem Besuch im deutschen Feuerwehrmuseum, in dem wir vor allem die Löschfahrzeuge des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des letzten Jahrtausends bestaunten. Anschließend ging es ins Schwimmbad der Stadt Fulda.

P7245076_1Ein ganz besonderes Spektakel gab es in diesem Jahr auch. Das Jungenschafts-Kohtenlager (Sommerlager für die Altersklasse 13-18 Jahre) hatte ihre Kohten etwa 30 km von uns aufgeschlagen, sodass sie uns besuchen kamen. Wir wechselten vom höchstgelegenen Zeltplatz Hessens auf die andere Seite des Ortes zum höchstgelegenen Schwimmbad Hessens. Für die Jungenschaftler war es eine etwas weitere Anreise und so trafen wir uns am Abend im für uns extra länger geöffnetem Schwimmbad. Etwa 70 bündische Jungscharler und Jungenschaftler hatten schnell das Wasser erobert. Zum Abendessen konnten wir auf die Unterstützung des Schwimmbades zurückgreifen. Sie grillten Würstchen und Steaks, wir brachten kiloweise Salat dazu mit. Ein außerordentliches Festmahl zu einem außerordentlichen Event. Nach unserem abendlichen Schwimmbadaufenthalt gingen wir gemeinsam auf unseren Lagerplatz zurück, der für die Nacht auch der Zeltplatz des Kohtenlagers war. In solch großer Runde am Lagerfeuer war die Stimmung noch mal eine ganz andere als es die Jungscharler und Jungenschaftler gewohnt waren. Besonderes Ereignis war die Halstuchverleihung, bei der zwei schwarze Jungscharhalstücher an zwei Herdorfer Jungen verliehen wurde. Zwei Jungenschafts-Halstücher mit orangefarbenem Streifen wurden an zwei Jungenschaftler, davon einer aus Altenseelbach, verliehen. Und je ein Mitarbeiter aus dem Zeltlager und aus dem Kohtenlager bekam das Halstuch mit weißem Streifen, für besonderes Engagement in den Gruppen vor Ort und den Freizeiten, verliehen. Dies war ein ganz besonderes Zeichen der Gemeinschaft, dass wir die wichtigen Verleihungen gemeinsam durchgeführt haben. Am nächsten Morgen trennten sich wieder die Lager. Das Kohtenlager brach zur Zweitageswanderung auf und wir machten mit unserem gewöhnlichen, nicht weniger interessanten Programm weiter. Bald kam, was kommen musste, das Ende der Freizeit. Es gab nach den Siegerehrungen und den Medaillenvergaben, bei der keine Burg leer ausging, noch eine weitere Halstuchverleihung.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAAm letzten Tag brachen wir dann unsere Zelte in Dalherda wieder ab, beluden den Lkw und den Bus und schon stand wieder die Heimreise an. Zwölf Tage Zeltlager, an denen wir so einiges erlebt haben, an denen wir so einiges von Gott gehört haben und an denen wir als Gemeinschaft zusammengewachsen sind, lagen hinter uns.

Nun gilt wieder, nach dem Lager ist vor dem Lager, denn wir Mitarbeiter machen uns schon Gedanken um das Programm für 2019. Nutz die Chance und sei dabei, wenn wir nächstes Jahr aufbrechen. Wahrscheinlich nicht ganz so hoch überm Tale, dafür aber wieder mit spannendem Programm, Tagesfahrt, Tageswanderung, Rittertag um nur ein Paar zu nennen. Die Anmeldung dazu gibt es rechtzeitig in der Jungschar.

Ich grüße euch mit der Lagerlosung aus Johannes 14/6.

Jesus Christus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Bilder des Ritterlagers 2018